Überforderte Mutter Symptome: Eine etwas andere Sichtweise

Überforderte Mutter Symptome - Auf einem Sofa sitzende Mutter ist ersichtlich überfordert und hat Kopfschmerzen, während Kind ihr in der Wohnung rennt

Mal ehrlich, überforderte Mütter gibt es kaum! Wenn aber doch, ist es nicht so, dass wir dies von außen impliziert bekommen oder wir uns selbst einreden? Ja, es gibt Momente, wo wir wirklich überfordert sind, und manchmal dauern diese Momente auch etwas länger.

Doch wie äußert sich dies? Der Wäscheberg wird immer größer, der Haushalt ist durcheinander, das Essen besteht aus Fertiggerichten und der Zahnarzttermin wurde vergessen. Bedeutet dies, überfordert zu sein? Meiner Meinung nach bedeutet dies einfach nur, im Moment ist alles etwas zu viel.

Das Missverständnis “überforderte Mutter”:

Betrachten wir mal einen anderen Aspekt der „überforderten“ Mutter. In unserer Gesellschaft wird der Begriff der überforderten Mutter vor allem im Zusammenhang mit dem Verhalten unserer Kinder in Verbindung gebracht. 

Nennen wir hier ein paar Beispiele: Kindergeschrei übertönt die Menge im Bus, im Supermarkt, an der Kasse liegt ein Kind wild um sich schlagend am Boden, die Lehrerin ruft an, weil dein Kind seine Hausaufgaben nicht macht und so weiter.

Böse Blicke treffen dich, es wird getuschelt oder du bekommst einen Vortrag der Lehrerin, dass du dein Kind zu Hause kontrollieren sollst, damit es die Hausaufgaben macht. Diese Beispiele könnten wir ins Unendliche weiterziehen, doch noch immer ist all dies keine Diagnose, dass du als Mutter überfordert bist. Denn auch hier wird dir vor allem von außen suggeriert, du seist überfordert.

Auch Aussagen wie: „Was, du bist nur zu Hause“ oder „was, du arbeitest in einem Vollzeitjob!“, können an dir nagen. Egal wie du dein Leben organisiert hast, es gibt immer einen Grund, der das Verhalten deiner Kinder erklären soll und dir Schuldgefühle einredet. Dies hat wieder enormen Einfluss auf dein Wohlbefinden und lässt dich glauben, du genügst nicht.

Doch wer bestimmt, was es braucht, um eine ausgeglichene „perfekte“ (nicht überforderte) Mutter zu sein? Ehrlich gesagt nur du, vielleicht auch noch ein bisschen dein Partner.

Kommen wir aber zurück zum Titel, welches nun die Symptome auf dem Weg, eine überforderte Mutter zu werden sind.

Symptome: Ab wann bin ich als Mutter „wirklich“ überfordert?

Du hast bemerkt, dass du energielos bist, dass dir alles etwas über den Kopf wächst und dass du bei Kleinigkeiten explodierst. Du hast oft das Gefühl, dein Kind gerät aus allen Fugen. Öfters hinterfragst du deine Erziehungsmethoden. Du liest „gescheite“ Bücher und strampelst weiter und weiter. Die Erschöpfung wird immer größer und die Kraft schwindet, lösungsorientiert handeln zu können.

Doch wenn du in dieser Phase bist, braucht es Hilfe von außen. Leider wird uns immer noch eingeredet, dass Überforderung Schwäche ist und wer will schon Schwäche zeigen! Die anderen schaffen doch dies alles auch, warum ich nicht? Bitte nimm schnell Abschied von solchen Gedanken und zeige Stärke, indem du jetzt Hilfe holst.

Gehen wir aber nochmals einen Schritt zurück, denn ich wünsche dir, dass du beim Lesen meines Artikels, noch nicht an diesem Punkt angekommen bist.

Um aber spezifisch auf gerade dich eingehen zu können, müsste ich jetzt mehr über dich und deine Familie wissen. Es ist ein Unterschied, ob du ein Baby hast, dass dich um deine Nachtruhe bringt und du deshalb tagsüber nichts auf die Reihe kriegst oder ob dir dein Teenager schlaflose Nächte bereitet. Die Symptome können die Gleichen sein, aber die Lösungsansätze müssten unterschiedlich angeschaut werden.

Diese Maßnahmen können präventiv unterstützen:

Ein beliebter Ratschlag ist: „Du musst nicht alles perfekt machen“. Doch hilft dir dies? Ich denke nicht. Was dir aber helfen könnte, ist, dir einen ruhigen Moment aussuchen und dich mit einem Blatt Papier hinzusetzen.

Bereit? Wir machen ein Mind-Map:

Schreibe in die Mitte deinen Namen und rundherum ergänzt du dann, was dir wichtig ist.

Beispiel: ordentlich versorgte, saubere Wäsche, blitzblanke Wohnung, gesundes Essen, Ausgang mit Freundinnen, Zeit mit Partner, befördert werden im Job, Kuschelzeit mit Kind, weniger Streit mit Kind etc.

Schreibe alles wirklich alles auf.

Lasse nun das Ganze auf dich wirken.

Nun mal ehrlich, überfordert dieser Anblick nicht ein bisschen?

Wenn ja, ist es jetzt Zeit, die 3 wichtigsten Sachen herauszupicken und auf ein neues Blatt zu schreiben (bitte wirklich nur 3).

Alle anderen schneidest du aus und setzt sie auf eine senkrechte Linie, zuoberst die wichtigste und zuunterst die unwichtigste. Dann überlegst du gut, ob diese Sachen im Moment machbar für dich sind und schiebst sie bei ja nach rechts und bei nein, nach links.

Während dieser Übung kannst du sie auch wieder austauschen (in jede Richtung), bis du sicher bist. Am Schluss nimmst du die Sache, die jetzt zuoberst rechts liegt, heraus und überlegst dir, wie du diese umsetzen kannst. Wenn diese Aufgabe zu groß erscheint, mach sie kleiner.

Dazu ein Beispiel: „Blitzblanke Wohnung“ steht dort! Wie wäre es mit „blitzblankes Badezimmer“? Ist dies nicht ein guter Anfang? Du kannst vielleicht auch „blitzblanke Wohnung“ in „saubere Wohnung“ umwandeln. Mach es, wie es für dich stimmt, aber bitte brich es in machbare Schritte herunter. Wenn du dann dein Badezimmer blitzblank geputzt hast, mache einen Freudentanz.

Noch ein Beispiel, das etwas komplexer ist: zuoberst rechts steht vielleicht „weniger Streit mit Kind“. Wie kann ich dies jetzt in kleine Schritte runterbrechen? Dazu musst du jetzt zuerst einmal herausfinden, was die Auslöser für die Streitigkeiten sind? Dann kannst du die gleiche Übung mit der Senkrechtlinie und dem Versetzen nach rechts und links machen.

Nimm dann auch wieder die Sache, die am Schluss zuoberst rechts liegt und überlege dir, wie du diesen Auslöser vermeiden kannst. Vielleicht steht dieser Auslöser auch schon auf deiner ersten Liste. Falls ja, schau, ob er rechts oben oder etwa eher unten links steht. Ziehe daraus deine Erkenntnis. Lohnt es sich, darüber zu streiten? Je nach Alter deines Kindes kann es diese Übung auch bereits machen und ihr findet gemeinsam Lösungen.

Beziehe deine ganze Familie mit ein in diese Übungen. Ach ja, ganz wichtig, die Sachen, die auf der linken Seite des Blattes stehen, solltest du so gut möglich erst mal streichen.

Zusammenfassung:

Bleibe achtsam und denke daran, ab und zu ist einfach alles ein bisschen zu viel. Dann erinnerst du dich an die Übung von oben und machst sie erneut. Aber bitte hole genug früh Unterstützung, denn …

Ein Kind großzuziehen, braucht ein ganzes Dorf.

(nigerianisches Sprichwort)

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